• Phantastikon Podcast

    Folge 80: Blutige Nachrichten von Stephen King

    Es kam in den letzten Jahren immer wieder vor, dass vor allem jene Fans, die Stephen King wegen seiner Horror-Element lieben, enttäuscht waren von dem, was er ihnen zu bieten hatte; nicht weniger als eine Perfektion seiner Prosa und eine meisterliche Beherrschtheit seiner Themen, die sich hauptsächlich um Sterblichkeit und Freundschaft drehen (während ein noch größeres Thema die Opferbereitschaft war und ist). Obwohl King schon immer ein außergewöhnlicher Autor war, legt er mittlerweile eine Perfektion an den Tag, die aus schierer Erfahrung resultiert. Stephen King beherrscht als Schriftsteller alles. Seine Romane können ausufern und mäandern, sie können kontrolliert sein, erschreckend, phantastisch, ungehobelt und fein gesponnen. Und wenige Romanciers beherrschen zudem noch die kurze Form, oder die Novelle. Nimmt man es genau, ist in „Blutige Nachrichten“ vom titelgebenden Kurzroman über die längere Erzählung bis zur Kurzgeschichte alles vertreten, und es ist nach Frühling, Sommer, Herbst und Tod und Four Past Midnight die dritte Sammlung, in der vier Perlen auf einer Schnur aufgereiht sind.

    Warum also sollten viele Fans davon enttäuscht sein? Weil sie oft genug vergessen, dass Kings Werk vermuten lässt, dass Freundlichkeit oder eine kurze Phase der Zufriedenheit an den schrecklichsten Orten zu finden ist. Viele seiner Erzählungen, gerade der älteren, sind schwarz bis auf die Knochen, oft gab es dort keine Illusion der Hoffnung, aber meistens interessiert sich King dann doch für die Warmherzigkeit und das Mitgefühl, die der Dunkelheit am Rande der Grauzone trotzen. Sein Werk hat einen sowohl warmen Charakter als auch eine beruhigende Vertrautheit, die das Grauen im Innern mildert. Und das hat sich über die Jahre nicht unbedingt verstärkt, aber noch präziser herauskristallisiert.

    Und damit begrüße ich euch zu einem weiteren Beitrag in unserer Rubrik „Das Stephen-King-Multiversum“.

    Musik von David Fesliyan

    Folge 79: Die Schatten von Edinburgh von Oscar de Muriel (Frey & MacGray #1)

    Der viktorianische Krimi, oder die Gothic Mystery, hat mittlerweile eine Vielzahl an Ablegern, so dass man sich wundert, wenn ein neuer Autor für sich beschließt, seine Geschichte ebenfalls in dieser Zeit anzusiedeln. Man fragt sich, ob dieses ganz spezielle historische Setting nicht schon längst überlaufen ist. Meine Antwort darauf ist ein klares Nein, denn auch, wenn es viele Reihen und Romane gibt, die das 19te Jahrhundert aufsuchen, sind wenige davon wirklich herausragend. Es wird wohl kaum möglich sein, die DeQuincey-Trilogie von David Morrell – die wir im Phantastikon bereits besprochen haben – vom Thron zu stoßen, aber auch darunter ist noch eine Menge Platz.

    Wer sich für weitere Sendungen zum Thema interessiert – im Phantastikon gibt es bereits eine Kleine Geschichte der Kriminalliteratur und eine Einführung in den Schauerroman.

    Folge 78: Der Thriller – Die reine Sensation

    Das uns allen vertraute Genre des Thrillers zeichnet sich durch seine Ungewissheit und die ständige Erregung der Sinne aus, die zusammen ein gemischtes Gefühl von Beklemmung und Verwunderung, durchsetzt mit Furcht und sogar Angst, erzeugen. Diese Bandbreite an Gefühlen und Erfahrungen wird durch eine unvorhersehbare Handlung erreicht, bei der der Leser (oder Zuschauer) die Folgen eines Ereignisses abschätzt. In der Regel steigert sich die Spannung in einem Thriller, sobald sich die Geschichte dem Höhepunkt nähert, gefolgt von einem unvergesslichen Ende.

    Dank der nervenaufreibenden Elemente wie Spannung und Verbrechen, Verschwörung und Rache gehört der Thriller seit jeher zu den kreativen Genres (das betrifft nicht nur die Literatur), die die Aufmerksamkeit des Publikums über viele Jahrhunderte hinweg fesselten. Bei der Erwähnung des Wortes Thriller denken viele wahrscheinlich an Alfred Hitchcock und seine herausragenden Filme, zum Beispiel „Psycho“. Die Geschichte des Genres reicht jedoch weit in die Antike zurück.

    Und damit begrüße ich euch zu einer weiteren Ausgabe unserer Rubrik „Themen“, in der wir uns die Genres etwas genauer ansehen und Hintergründe der Literatur beleuchten. Wenn euch diese Themen interessieren, findet ihr sie auf phantastikon.de. Dort haben wir bereits über die Herkunft des Vampirs gesprochen, die Anfänge der Schauerliteratur, über Halloween und den kopflosen Reiter, den Kriminalroman, das Spukhaus und über vieles mehr.

  • Gespenster Suite Podcast

  • Work of Sirens Podcast

    Die Hütte brennt: Deep Purple – Machine Head | #11

    Vor 50 Jahren, am 25. März 1972, erschien das sechste Studioalbum von Deep Purple. Doch dieses Album ist nicht nur ein Klassiker und ein Meilenstein der Rockgeschichte, sondern hat auch eine interessante Entstehungsgeschichte, die natürlich nicht zuletzt mit dem Song „Smoke on the Water“ zusammenhängt.

    Talk: Was ist wann und warum ein Klassiker? (Crossroad Crew) | #10

    Willkommen zur ersten Sendung der CROSSROAD-CREW im Podcast. Langjährige Gefährten kennen das Konzept natürlich: Wir kommen hier in unregelmäßigen Abständen zusammen, um uns einem ganz bestimmten Thema zu widmen. In dieser Ausgabe geht es um Klassiker-Alben. Wann ist eine Platte ein Klassiker? Was macht sie dazu? Ist es nur das Alter oder gibt es noch andere Kriterien?

    Natürlich zieht jeder der Beteiligten einen ebensolchen Klassiker aus dem Hut. Sozusagen exemplarisch. Und weil nicht immer alles alt sein muss, stellen wir uns auch der Frage, ob es denn auch heute noch Alben gibt, die möglicherweise in ein paar Jahrzehnten den Klassikerstatus erhalten könnten.

    Mit dabei:

    Krempe

    Tobias Naumann

    Felix Katz

    Tom Lubowski

    Genre-Guide: Okkult Rock | #9

    In der heutigen Sendung geht es um eine kleine Einführung in den Okkult Rock. Ein Genre, das jeder irgendwie kennt, über das aber viel zu selten gesprochen wird. Tatsächlich hat sich diese interessante Spielart erst in der heutigen Zeit so richtig etabliert. Was aber die modernen Bands des Genres betrifft, muss ich euch noch etwas vertrösten. Hier und heute schauen wir uns erst einmal die Anfänge und das Milieu des Genres etwas genauer an.

    Angespielte Songs:

    Coven / Black Sabbath (vom Album „Witchcraft: Destroys Minds & Reaps Souls“; Mercury; 1969)

    Jacula / Triumphatus Sad (vom Album „In Cauda Semper Stat Venenum“; Gnome; 1969 – auf CD 2001 auf Black Widow Records wiederveröffentlicht)

    Black Widow / Come To The Sabbath (vom Album „Sacrifice“; CBS; 1970)